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Jugendliche

Auf dem Weg zum Monitoring der Kinder- und Jugendgesundheit in der Schweiz

Die Grundlagen für die menschliche Entwicklung werden in der Kindheit gelegt. Daher ist es aus Public Health-Sicht wichtig, die Kinder- und Jugendgesundheit in der Schweiz beurteilen zu können. Mit diesem Ziel wurden die 100 wichtigsten Indikatoren definiert. Sie bilden die Basis für ein Monitoring, das ermöglichen soll, politischen Handlungsbedarf aufzuzeigen und über die Zeit zu verfolgen.

Die Swiss Public Health Conference 2024 widmete sich der Stärkung des Gesundheitsmonitorings. Der Workshop «100 Indikatoren der Kinder- & Jugendgesundheit für die Schweiz» bot verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens die Gelegenheit, die Bedeutung eines Monitorings der Kinder- und Jugendgesundheit in der Schweiz zu diskutieren. Ausgangslage bildete ein Projekt, welches 2023 von Interface Politikstudien Forschung Beratung AG mit der Universität Zürich im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) durchgeführt wurde. Der Workshop zeigte, dass es den unterschiedlichen Akteuren sehr wichtig ist, für die politische Arbeit und Begründung von Handlungsbedarf auf Kennzahlen aus der Schweiz zurückgreifen zu können.

Drei Fragen standen im Zentrum des Workshops.

1. Warum braucht es ein Monitoring der Kinder- und Jugendgesundheit?

Grundlagen für praktisch jeden Aspekt der menschlichen Entwicklung - körperlich, geistig und emotional - werden in der Kindheit gelegt. Spätere Interventionen, auch wenn wichtig, sind weniger effektiv, insbesondere wenn die Basis aus der frühen Kindheit fehlt. Die Kinder- und Jugendgesundheit ist daher ein wichtiges Public-Health-Thema. Der Gesundheitszustand ist zudem nicht nur für die Lebensqualität der einzelnen Individuen bedeutsam, sondern auch ein gesellschaftlich und volks-wirtschaftlich relevanter Faktor. Es braucht aussagekräftige nationale Daten, um den aktuellen Stand der Kinder- und Jugendgesundheit in der Schweiz zu beurteilen, um allfälligen Handlungsbedarf identifizieren und um Entwicklungen über die Zeit verfol-gen zu können.

2. Was wurde bis jetzt gemacht?

2023 wurden im Projekt Minimal Set of Indicators Kinder- und Jugendgesundheit (MSI KJG) breit abgestützt 100 Indikatoren zur Kinder- und Jugendgesundheit definiert. Dabei wurden unter anderem 140 Stakeholder zur Priorisierung von Themen befragt. Die Ergebnisse des Projekts sind öffentlich zugänglich unter www.aramis.admin.ch. Dabei handelt es sich um einen Bericht mit 100 einseitigen Indikatorenporträts, eine Excel-Liste zu den 100 Indikatoren sowie einen Bericht, der das Vorgehen beschreibt und Vorschläge zum Schliessen der Datenlücken formuliert.

Eine Übersicht über die Indikatoren findet sich in der Box.

3. Was sind die nächsten Schritte?

Ausgehend vom MSI KJG hat das BAG begonnen, ein Schweizer Monitoring-System der Kinder- und Jugendgesundheit aufzubauen (KidsMonCH). Das KidsMonCH sammelt, beschreibt und verbreitet die wichtigsten Informationen zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz auf der Basis des MSI KJG. Es gibt Auskunft über den Grad der gesundheitspolitischen Zielerreichung und erlaubt es, Trends zu verfolgen und das Wirkungspotenzial von Interventionen abzuschätzen. Insgesamt trägt es damit substanziell zu einer evidenzbasierten Gesundheitspolitik bei. Das BAG plant, einen ersten Bericht des KidsMonCH zu aktuellen Zahlen und Entwicklungen im Jahr 2025 zu veröffentlichen. Dieser wird auch Auskunft zum Stand der Lücken im Indikatorensystem geben. 

Wie ist das Indikatorenset MSI KJG strukturiert?

Das MSI KJG ist konzeptionell entlang von zwei Dimensionen strukturiert: Erstens entlang der drei Lebensphasen und zweitens entlang wichtiger Themenfelder, welche die KJG beschreiben oder beeinflussen. 

Grafik

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Quellen

Grafik: Angepasste Darstellung aus Laubereau, Birgit; Rickenbacher, Julia; Gubser, Jonas; Kriemler, Susi (2023): Minimal Set of Indicators Kinder- und Jugendgesundheit für die Schweiz. Schlussbericht zuhanden des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Interface Politikstudien Forschung Beratung, Luzern und Universität Zürich.

Links

Contact

Sebastian Mader
Sektion Wissenschaftliche Grundlagen
Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten


Externer Kontakt:
Birgit Laubereau
Interface Politikstudien Forschung Beratung
 

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